Der
verständliche Wunsch von Taijiquan-Qigong-Übenden, sich zu einer Gruppe
oder einer Organisation zugehörig zu fühlen, kann in der praktischen
Umsetzung schnell an ihre Grenzen stoßen. Zwar gibt es Vereinigungen,
Netzwerke, Foren usw. dafür,
aber ihre Zielsetzungen, Zielgruppen und Anschauungen sind oft
intransparent. Angesichts des "Verbände-Dschungels" empfiehlt sich
zunächst eine Autreilung in zwei Denkschulen: Manche eifern traditionellen östlichen Vorstellungen
chinesischer Meister und ihrer Familien-Dynastien nach, während andere
mehr auf Standards westlicher Gesundheitsbildung vertrauen - wie etwa
die Mitglieder des "DTB (Dt. Taichi-Bund - Dachverband für Taichi und
Qigong ev)" und der ihm angeschlossenen Institute. Dabei ist natürlich das Einordnen in starre Kategorien ein
Notbehelf - zumal es viele "Einzelkämpfer" gibt und die gewachsene
historische "polititsche Korrektheit" das Verständnis erschwert. All dies sicherlich ein guter Grund, sich einmal näher zu befassen mit
den Strukturen, Weltbildern und Verhaltensweisen.
Hier
sind der DTB-Zentralverband, seine Gremien und Partner-Institute um mehr Klarheit
und Teilnehmer-Schutz bemüht. Zielgruppe sind hier Berufsgruppen aus dem
Gesundheitsbereich und ihre Weiterbildung. Die
Gruppierungen, von denen sich der DTB mit seiner Arbeit abgrenzt, kann man
übergreifend als "Szene" zusammenfasen und mit dem Kriterium "Standards" näher analysieren. Und hier zeigt sich rasch eine Art "gordischer
Knoten", vor dem viele kapitulieren. Gemeint sind Beliebigkeit,
"Gefühlte Fakten" und "Quasi-Religiosität". Vieles mag gut gemeint sein,
aber es ist schlecht gemacht und ohne das nötige Knowhow.
Künstlerisch-individuelles Flair und "Glauben-Müssen" ersetzen
vielerorts den Fakten-Check. Hier stellt das DTB-Motto "Standards statt
Szene" insbesondere für Laien als "Lackmus-Test" eine erste Orientierung
dar. Es hat unlängst eine großartige Aufwertung erfahren, als der
Kassen-Verband Vdek alle "Fachorganisationen" der Szene aus dem
ZPP-Leitfaden strich.
Als
DTB-Geschäftsführer stand ich bereits des öfteren in der Kritik der
"Taijiquan-Qigong-Szene". Und bereits 1998 mit der Gründung des
Tai-Chi-Zentrums Hamburg ev. formierte sich Widerstand gegen die
aufklärerische Zielsetzung dieses Vereins. Der gemeinnützige Sportverein, Mitglied im HSB, VTF und
Weiterbildung HH, verstand sich mit seinem Ziel
der De-Mystifizierung chinesischer Übesysteme als Gegenpart zur damals
vorherrschenden Folklore-Romantik und ihrer "Qi-Gläubigkeit".
Ich empfinde meine Position als ausgesprochen "speziell": Ich kenne
neben der regionalen Szene und der überregionalen Szene auch die
internationale recht gut. Bei meiner persönlichen Erfahrung kamen mir meine
umfassenden Sprachkenntnisse sehr zustatten. Was ich dort erlebte,
spottet jeder Beschreibung. Das rein persönliche davon möchte ich
unerwähnt lassen, aber vieles kann man auch ohnehin recherchieren.
Das Wort "Szene" ist aus dem englischen "Scene" abgeleitet und meint
einen charakteristischen Bereich für bestimmte Aktivitäten - hier also
Taiji und Qigong. Die Vielheit liegt hier ganz im Auge des Betrachters.
Meine Assoziationen neigen mehr zu "jemandem eine Szene machen" oder
"politische Szene". Prägnantestes Szene-Merkmal ist m. E. die Vorliebe für Fiktionen,
Illusionen und gefühlte Fakten. Dahinter steht als "heiliger Gral" die
Deutungshoheit für Taiji und Qigong - ganz ohne Argumente und Belege.
Die damit einhergehende Theatralik zeigt sich besonders im Mobrule-Spin
des Multimedia-Bereichs und bei den häufigen Selbst-Inszenierungen
"Szene-Gurus".
Es gibt bekanntlich keine einheitliche Community aller Praktizierender der chinesischen Übesysteme Tai Chi Chuan / Taijiquan und Qigong. Vereinfachend spricht man oft von zwei Gruppierungen. Die eine ordnet sich um den bereits 1996 gegründeten DTB (Dt. Taichi-Bund - Dachverband für Taichi und Qigong ev) und die andere kann man als "Taiji-Qigong-Szene" bezeichnen. Dort empfinden viele diese Benennung als positiv und benutzen den Namen selbst. Dennoch bilden sie keine Gemeinschaft sondern eine Art Flickenteppich. Er spaltet sich zudem in diverse Gruppierungen. Dazu zählen das BTQV-Netzwerk, der DDQT, die Dt. Qigong-Gesellschaft und etliche Splittergruppen (s. "Szene-Vordenker": Nils Klug (DDQT), Tai Chi Push Hands Hannover).
Experten
wie ich erkennen neben der Fülle von Unterschieden grundlegende
Gemeinsamkeiten - und genau diese kritisiert der DTB-Dachverband mit
seinem Korrektiv des ideologie-freien Faktenchecks. Ich selber kann
aufgrund meiner 50-jährigen persönlichen Erfahrung mit Vertretern der
Szene einen Großteil der Kritik bestätigen. Besonders Personen, die
Ämter und Funktionen in Vorständen und Gremien solcher Vereinigungen
innehaben, demonstrieren eine Denkungsart und eine Verhaltensweise, die
im DTB-Umfeld immer wieder Kopfschütteln hervorruft.
Adhoc-Gutsherrenart, Beliebigkeit und Intransparenz dokumentieren
Unsicherheit und Ignoranz. Kaschiert wird dies durch
künstlerisch-kreative Kulissen-Schieberei, als wären wir in einer
Filmwelt mit eigenen Gesetzmäßigkeiten.
Ich hätte mir zu Beginn meiner Laufbahn nicht träumen lassen, daß DDQT-Mitarbeitende wie D. Klossow mich einmal als "Dauer-Ärgernis Langhoff" bezeichnen und versuchen würden, Journalisten gegen mich einzunehmen. Oder daß N. Klug, ein DDQT-Ex-Vorstand mir jegliche Kompetenz absprechen würde. Auf der anderen Seite hätte ich auch nicht gedacht, daß selbst Ex-Vorstände mich um Hilfestellung bitten würden ausgerechnet bei so simplen Verfahren wie Krankenkassen-Zulassungen. Es stimmt eben nicht, daß dafür, wie oft behauptet, ein DDQT-Gütesiegel reicht.
Viele in der DDQT-Szene sind beunruhigt und betroffen über die zunehmende Spaltung ihrer Gemeinschaft. Dieser Niedergang ist bekanntlich keine neue Entwicklung sondern besteht seit der DDQT-Gründung. Der Austritt wichtiger Gründungsmitglieder machte die Dissonanzen und Streitereien lediglich deutlicher. Auch langjährige DDQT-Vorstände haben inzwischen desillusioniert aufgegeben und haben ihre Mitgliedschaft gekündigt. Ich erwähne hier Nils Klug (Hannover) und Angela Menzen (Göttingen).
Angesichts der Streichung der Szene-Fachorganisationen aus dem ZPP-Leitfaden ist nun neuer Sprengstoff mit Spaltungspotenzial entstanden: Es wird sich eine Richtung bilden, die auf Esoterik und Beliebigkeit beharrt, während andere ihre Qualitätsstandards und Prüfsiegel anpassen an die Vorgaben der Krankenkassen. Bei Problemen bietet das Siegel "Geprüfter Lehrer DTB" Orientierung und Hilfe: Szene: DDQT-Dachverband, Gütesiegel-Träger, Austritte.
Der in der Szene oft beschworene Zusammenhalt aller Praktizierender des Tai Chi Chuan (Taijiquan) und Qigong ist bloßes Wunschdenken. Ein solches "gemeinsames Ticken" ist eine Utopie - und das ist auch gut so, denn wo blieben dann Transparenz und Verbraucherschutz? Und für das DTB-Ziel des ideologie-freien Faktenchecks wären gemeinsame Esoterik-Standards ein Desaster: DTB-Verband zur Taijiquan Qigong Szene.
Daß ich über einen recht guten Überblick über die Szene verfüge, liegt u. a. an meinen zahlreichen und vielfältigen Kooperationen. Sie umfassen nationale wie internationale Partner. Von vielen habe ich mich nach anfänglicher Unterstützung distanziert, weil ich sie zur Szene zähle, die die gegenwärtigen DTB-Standards und die Normen westlicher Erwachsenenbildung nicht erfüllt.
Ausbildung Gesundheits-Qigong Chinese Health Qigong Association
Federation Francaise de Tai Chi Chuan
Wushan International HWITS Stehende Säule
Yang Zhenduo empfiehlt Yang Chengfu Taijiquan Center
Yang Chengfu Center/ International Association Yang Jun
Yang Chengfu Center/ International Association Yang Jun